Interview mit der Goslarschen Zeitung

in Auszügen veröffentlicht am 10. März 2018

Was halten Sie von der Einführung Blauer Plaketten?
Die Einführung der Blauen Plakette ist nur vertretbar, wenn die Autoindustrie verpflichtet wird, die Kosten für die Umrüstung älterer Modelle zu tragen. Es kann nicht sein, dass die betroffenen Autofahrer doppelt gelackmeiert sind – erst von der Autoindustrie getäuscht, dann von Fahrverboten bedroht. Das wäre auch sozial ungerecht, weil sich die wenigsten mal eben ein neues Auto kaufen können und der öffentliche Nahverkehr in unserer Region für viele noch zu schlecht und zu teuer ist. Da muss dringend etwas passieren. Wir haben ein Konzept für einen entgeltfreien öffentlichen Nahverkehr vorgelegt.

Treffen die möglichen Fahrverbote die Richtigen?
Nein. Es kann nicht sein, dass die Bürgerinnen und Bürger die Zeche zahlen müssen für die falsche Verkehrspolitik der Bundesregierung und die Betrügereien der Hersteller. Die Bundesregierung muss die Hersteller erstens verpflichten, die betroffenen PKW auf eigene Kosten nachzurüsten. Zweitens müssen saubere Alternativen entwickelt und durchgesetzt werden. Drittens braucht es für bessere Luft und saubere Städte einen gut ausgebauten öffentlichen Nachverkehr, damit mehr Menschen das Auto stehen lassen können.

Besitzen Sie selbst einen Diesel? Wenn ja, würden Sie ihn auch weiter fahren?
Nein, ich besitze keinen Diesel. Für Fahrten in größere Städte wie Hannover, Berlin und Hamburg nutze ich seit vielen Jahren die Bahn. Die Bahnpreise sind aber immer noch zu hoch, die Bundesregierung sollte für Bahnfahrten z.B. nur den ermäßigte Mehrwertsteuersatz verlangen.