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Eine Krankenkasse für alle: LINKE fordert Ende der „Zweiklassenmedizin“
Der Bundestag hat in dieser Woche über das System der gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen beraten. Anlass war ein Antrag der Fraktion DIE LINKE, in dem eine einheitliche, gesetzliche Krankenversicherung gefordert wird.
„Wir wollen ein Ende der Zweiklassenmedizin“, kommentiert Victor Perli, regionaler Bundestagsabgeordneter der LINKEN, den Antrag. „Ein gutes Gesundheitssystem braucht Solidarität. Das bedeutet, dass alle mit hohem Einkommen einzahlen und alle von einer starken gesetzlichen Krankenversicherung profitieren. Daher setzen wir uns für die Bürgerversicherung ein“, so Perli weiter.
Kritiker des Versicherungssystems in Deutschland führen einige Probleme im Gesundheitswesen auf die Trennung von gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen zurück. Gesetzlich Versicherte haben häufiger mit längeren Wartezeiten zu kämpfen und bekommen insbesondere bei Fachärzten schlechter Termine. Vereinzelt nehmen Praxen sie nicht mehr als Patienten auf, weil es für sie attraktiver ist, Privatversicherte zu behandeln.
In Deutschland ist der überwiegende Teil der Bevölkerung gesetzlich versichert. Aus Zahlen des Gesundheitsministeriums geht hervor, dass im Jahr 2018 rund 72,8 Millionen Menschen gesetzlich versichert waren. Alle Privatversicherten sollen nach Vorstellung der Linksfraktion per Stichtag-Regelung in die gesetzliche Krankenkasse integriert werden.
Die Finanzierung der Privatversicherung bringt persönliche Risiken für die Versicherten mit sich, beispielsweise bei einem plötzlichen Wegbrechen des Einkommens oder wenn im Alter der medizinische Bedarf steigt. Victor Perli nannte die Privatversicherung „ein Glückspiel um die eigene Gesundheit, das sich als Versicherung ausgibt.“ Deshalb würden unter dem Strich alle Bürgerinnen und Bürger vom Modell der Bürgerversicherung profitieren.