Bund stellt kaum über 60-Jährige ein

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Bund stellt kaum über 60-Jährige ein

Die FDP und Kanzler Scholz wollen, dass Ältere noch länger arbeiten. Olaf Scholz forderte im Dezember letzten Jahres, die Menschen sollten nicht schon mit 63 oder 64 in Rente gehen. Die FDP legte nach und fordert sogar die Abschaffung eines festen Renteneintrittsalter.

Jetzt deckte meine Anfrage auf: Der Bund stellt kaum Über-60-Jährige ein. Das heißt, selbst in der Bundesverwaltung haben Ältere kaum Chancen auf einen neuen Job. Von rund 21.000 Neueinstellungen im Jahr 2022 waren nur 244 Personen über 60 Jahren alt – eine Quote von lächerlichen 1,17 Prozent. Hier zeigt sich die Doppelmoral der Bundesregierung.

Ältere Arbeitnehmer haben wesentlich größere Schwierigkeiten aus der Arbeitslosigkeit heraus wieder eine neue Anstellung zu finden, wie Statistiken der Bundesagentur für Arbeit zeigen. Auch aus diesem Grund ist der Bund gefordert, bei Neueinstellungen Menschen über 60 Jahre stärker zu berücksichtigen.

Mein Kommentar: „Der Bund stellt kaum ältere Arbeitnehmer ein. Das sagt viel über die Forderung von Kanzler Scholz und der FDP aus, Über-60-Jährige länger arbeiten zu lassen. In Wahrheit haben Ältere oft keine Chance mehr auf einen neuen Job – nicht einmal in der Bundesverwaltung. In vielen körperlich anstrengenden Berufen können sie auch nicht länger arbeiten. Jede Erhöhung des Renteneintrittsalters ist zuallererst eine Rentenkürzung. Wer fehlenden Fachkräften entgegenwirken will, muss für attraktivere Arbeitsbedingungen mit höheren Löhnen sorgen und den Niedriglohnsektor abschaffen. Das erhöht auch die Einnahmen der Rentenversicherung.“