Friesenbrücke: Hiobsbotschaften reißen nicht ab

Friesenbrücke: Hiobsbotschaften reißen nicht ab

Die Friesenbrücke über die Ems bei Weener wurde 2015 durch ein Schiff stark beschädigt. Bis 2024 soll dort deshalb die größte Hub-Drehbrücke Europas gebaut werden. Das Hauptziel der Drehbrücke ist eine bessere Vereinbarkeit von Bahn- und Schiffsverkehr. Jüngst gab es allerdings Presseberichte, dass die Brücke nur sehr eingeschränkt jeden Tag für den Schienenverkehr nutzbar sein soll. Eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Victor Perli (DIE LINKE) fragte deshalb nach der Nutzbarkeit und den Baustand der Brücke.

Victor Perli, niedersächsisches Mitglied der Linken im Haushaltsausschuss des Bundestags und dort Berichterstatter für das Verkehrsministerium ist enttäuscht über den Baufortschritt: „Massive Verzögerungen bei wichtigen Bauschritten und noch teurer: die Hiobsbotschaften zur Friesenbrücke reißen nicht ab. Das ist ein großes Ärgernis für die Menschen in der Region. Bei der Vorgeschichte ist es zweifelhaft, ob die Brücke wirklich Ende 2024 eröffnet werden kann. Ich fordere Verkehrsminister Wissing auf sicherzustellen, dass es nicht zu weiteren Verzögerungen kommt. Das Ministerium darf sich nicht hinter der Bahn verstecken.“

Auch Franziska Junker, Mitglied des Kreistags Leer und Ko-Vorsitzende der Linken Niedersachsen übt Kritik am Zustand des Projektes: „Es ist erschütternd, dass die neue Brücke eine Verschlechterung für den Bahnverkehr mit sich bringt, während sie bisher immer als Verbesserung für alle verkauft wurde. Bund und Bahn müssen die Drehung für den Schiffsverkehr so regeln, dass der Bahnverkehr vor allem untertags Vorrang hat und nicht nur ein stündlicher Zug verkehren kann. Die Brücke muss am Tag möglichst geschlossen sein, denn sie ist für die Fußgänger und Radfahrer eine große Erleichterung.“